Bergbauarchiv

Meine Gemeinde St. Martin im Sulmtal

Auf den Spuren der heimischen Bergwerksleut‘

Begonnen hat die Bergbautätigkeit im Raume von St. Ulrich 1807 mit der Verleihung der beiden Doppelgrubenmaße Georg- u. Neu-Hoffnung-Gottes im Bereich des Grundbesitzes von vlg. Leitensima u. vlg. Leitenpauli in Aug bzw. in Brunn. 1816 kamen diese Berglehen an Carolina Gräfin von Avernas, die 1839 den Carolina-Stollen (6) anschlagen lies, der mit 555 m Länge den Bergrücken unter dem Pauli Anwesen unterfuhr und 1873 mit dem Elisabeth-Stollen (22) auf dem Grunde des vlg. Grabenbauer 120 m östlich von vlg. Weiß in Pitschgauegg durchschlägig wurde. Gleichzeitig durchschlägig wurde mit 475 m Länge der 1871 angeschlagene Neu- Josephi- (12) Stollen in Pitschgauegg in den Josefitagbau der zwischen Rudner und Lampel, westlich von Sigl lag.

 

In der Folgezeit besonders nach der Eröffnung der Eisenbahnlinie Lieboch-Wies am 8.3.1873 mit der Schönegger Flügelbahn, auch Schleppbahn genannt, vom Bahnhof Pölfing-Brunn erreichte der Elisabethstollen (22) besondere Bedeutung für den Kohlentransport der südlichen Stollen, die ins Saggautal entwässerten.

 

30 Jahr zuvor waren schon weitere Grubenbaue auf der Schöneggerseite angeschlagen worden, welche dann ihre Tätigkeit im St. Ulricher Bergrücken aufnahmen: Der Alt-Johannstollen (9) 1841, der Neue Hoffnung Gottes-bzw. Alt Josephi Stollen (11) 1841 , der Maria Stollen (4) 1841 sowie der Susanna Stollen (5) 1857 und schließlich der Peter- (1), der Ludwig- (3) u. der Daniel-Stollen (2), der bei der 1350 m Marke 1885 einen 16,3 m tiefen Wetterschacht südlich vom Anwesen vlg. Hudner erhielt. Diese Stollen entwässerten alle nördlich ins Sulmtal bei der Brunnmühle u. gehörten alle zur „k.k.priv.Zuckerraffinerie Graz“ die bereits 1840 als Eigentümer aktiv wurde. 

 

Diese erwarb auch im südlichen Bereich 1842 das Emma- u. 1844 das Katharina-Grubenmaß, wo auch die „Laibacher Spinn- u. Webereifabrik“ 1862 die bereits vorhandenen 4 William- Maße, das Barbara Doppelmaß und das Anna-Doppelmaß in Pitschgauegg sowie das Floriani-Maß in Tombach übernahm. 1859 wurden die Mundlöcher von Emma- u. Kaiser Franz-Stollen beim Grabenbauer bereits versetzt, da die Abförderung nicht so günstig war, wie jene von Carolina- (6) u. Maria-Stollen (4).